Die Wettervorhersage war nicht besonders, aber auf das Wochenende in Slowenien hatte ich mich schon gefreut.
Die Bedenken von Franz II - “Wetter wird schlechter, Regen, usw”- wurden am Vortag im Keim erstickt und so machten wir uns
Freitag d. 10.6. um 9:30 auf den Weg. Walter würden wir gegen
15 Uhr bei Graz treffen.

Am Ende sind wir in 3 Tage 1.480km gefahren. Davon nur
rund 110km Autobahn, schmale Nebenstrassen uns sicher auch
80-100km durch den “Wald” . Auch dort gibts öffentliche Wege !

Am Vortag hatte sich Franz II noch neue (verlängerte)Rückspiegel auf seiner Z1000 montiert und somit hatte ich wieder einen Grund gefunden um Franz II gelegentlich “aufuziehen”. Durch Wien sind wir über die Tangente gefahren um dann nach dem kurzen Autobahnstück bis Leobersdorf wieder abzufahren. Und schon gings los mit den Spiegeln.
Laut seiner Aussage haben sich die Spiegel gleich bei 130 eingeklappt. Seine erste Frage; “hast Du einen 21er Schlüssel ?”
War natürlich nicht im Gepäck und so fuhren wir weiter über Lindabrunn,Piesting,Hohe Wand und in Grünbach an der Tankstelle wurde der passende Schlüssel geborgt. War natürlich ein 22er nötig ! Nach einer Kaffeepause in Puchberg gings weiter über Gloggnitz, Preiner Gscheid, Niederalpl, Seeberg, Turnau und St. Marein. Wetter war zwar kühl, aber kein Regen.
 
Und als wir in Richtung St. Marein ein paar Autos überholt haben hat mir Franz II gedeutet kurz anzuhalten.
Was war passiert ? Der rechte Seitenspiegel (Strebe war noch am Bike) ist einfach davongeflogen !
Also drehten wir kurz um und fuhren ein Stück der Strasse nochmals ab. Natürlich nichts gefunden.
Somit haben der “Einäugige” und ich die Fahrt fortgesetzt. Über Kapfenberg und Frohnleiten sind wir nach Graz gekommen.
Dann den Stadttunnel (10,1km lang !) unter Graz genommen und kurz vor Lebring hat sich Walter auch schon gemeldet.
Das Timing passte wieder ganz genau. Nach 2 Telefonaten trafen wir uns in Leibnitz. Da gabs dann so gegen 15:30 unsere Mittagspause. Sehr empfehlenswert ist das Lokal “Stadtheuriger” ! Liegt in Richtung Zentrum und Preise wie Qualität sind super ! Das Lokal ist (glaub ich) an die Veranstaltungshalle angeschlossen und echt gut.

Danach gings über Eibiswald zum Grenzübergang Radlpaß. Grenze war schnell überwunden und die ersten Kilometer folgten entlang der Drau nach Dravograd. Weiter dann über Slovenj Gradec und Velenje
Hier entschieden wir nach Litija zu fahren. Dort kannte ich ein nettes Gasthaus mit Zimmer aus vorherigen Aufenthalten in Slowenien. Über Polzela gings nach Prebold und eine meiner Lieblingsstrecken nach Trbovlje. Das ist eine schmale Strasse, aber voller enger Kurven zuerst bergauf und dann wieder hinunter. 500m nach der Bergkuppe in einer ca. 160 Grad Kurve gibt es eine Möglichkeit zur Einkehr mit Fernblick.
 

FOTOS

Dann gings die Sava entlang nach Litija. Um das Haus Komivec zu erreichen, einfach der Strasse nach Ljublana folgen
und nach ca. 3km kommt ein Ortsteil “Zgornji Hotic”. Und am linken Strassenrand vor einer Rechtskurve ist das Lokal.
Zimmer mit Frühstück kosten rund 21 EURO.

Dann herrliche 60 km von Cabar nach Gornje Jelenje. Kein Verkehr, Strassenbreite um die 6m und eigentlich wäre das die schönste Anreisestrecke nach Rijeka. Ist eben keine Transitstrecke und daher wohl eher unbekannt. Bei Temperatur um die 23-25 Grad sind wir hinunter bis zur Insel KRK gefahren. An der Brücke ( verbindet das Festland mit KRK) gabs eine kurze Rast und dann wollte ich unbedingt den Ort Bakar aufsuchen. Der Ort liegt so 150m unter der Küstenstrasse nach Rijeka und wird selten beachtet. Es lohnt sich aber, denn der Ort liegt in der geschützten Bucht und irgenwie in einer eigenen Welt. Oben der Verkehr und unten ruhig und südländisches Flair.

Samstag gabs um 8:30 Frühstück und ein herrlicher Tag mit Sonnenschein hat sich angekündigt. Eigentlich wolle ich einen Abstecher nach Kroatien machen. Und diese Tagestour mit 460km auf den “kleinsten”Nebenstrassen hatte es in sich. Noch schnell in Litija tanken und ab gings über Smartno nach Trebnje und Zuzumberk. Über kleine Nebenstrasse nach Kocevje um dann in die “tiefsten”Wälder einzutauchen.
Denn auf der Karte hatte ich den Grenzübergang Cabar gefunden. Der war allerdings als “nicht international” gekennzeichnet. Doch das hielt mich nicht auf und die zwei hinter mir hatten auch keine eigene Karte um “auszubrechen”. Am Anfang einer Waldeinfahrt hielt ich zwar kurz an um freundlich Franz folgendes zu fragen; “willst da weiter - sind nur ca. 4km”.
Zuerst dachte er wohl kurz nach - Z1000 und Wald ?? - dann nickte er mit dem Kopf; zumindest verstand ich es so. Natürlich waren es keine 4km, sondern ca. 20km. Aber da ich nicht anhielt und immer vorne einen”Sicherheitsabstand” von 200m hatte, gab es natürlich keine “hörbaren” Einwände. Waldarbeiter trafen wir schon gelegentlich ! Zum Glück hat Franz II noch keine falschen Zähne, denn die hätte er wohl bei der Schüttelei auf seiner Z1000 verloren.
Walter trachtete immer danach mich in Sichtweite zu behalten - er wollte wohl nicht im Wald ausgesetzt werden.
Dann endlich ein Hinweisschild - 500m Grenzübergang - dafür lagen aber jetzt schon geschlägerte Bäume am Weg. Noch eine Linkskurve und der Grenzbalken zu Kroatien war erreicht.
 
Und was oder wer trat aus der Hütte ? Das war der Prototyp einer Grenzbeamtin um die 55 aus der Hochblüte des Kommunismus. Mit ungefähr 98,5kg und strengem Blick. Daneben ein Jüngling als Unterstützung.
Ich war nun gespannt, ob wir hier über die Grenze dürften. Freundlich lächeln, Klapphelm öffnen, tief in Ihre Augen sehen.
Es wirkte - sie ging zu Walter und danach noch zu Franz II. Bei dem war sie sehr schnell fertig - wohl aus Mitleid. Denn er sah noch sehr “geschüttelt” aus. Die Grenzbeamtin war ja von den Slowenen und nach 30m kamen wir zum kroatischen Schranken. Nur der Beamte war der Meinung - wer bei “Piroschka” besteht der darf bei mir sofort durch. So öffnete er gleich ohne Kontrolle den Grenzbalken.
Bevor es weiter nach Süden ging, gabs noch Getränke.

Pause nach Superstrecke von Prebold02
Unterkunft nahe Litija
Bakar02
Pause-in-Bakar
nicht immer Asphalt
Bienenstock2
im-Hintergrund-Kum

Das Haus hat 8 oder 9 Zimmer und sind sehr gepflegt.Die Küche einmalig! Es lohnt sich sicher hier einzukehren. Wobei das Haus abseits von Litija liegt. Also “Stadtspaziergang” ist nicht möglich.

Slowenienkarte Tour 10.-12.Juni 05
Rast beim Grenzübergang ´Cabar
nahe Cerkno2
Skofja Loka2

3 Tagestour von Wien nach Slowenien und Kroatien

Mittlerweile war es auch schon 15:30 und wir sollten heute wieder unser Quartier in Litija erreichen. Das sind noch um die 200km Strecke. So sollten wir zügig abfahren und unsere Arschbacken würden wir schon noch am Abend spüren. Also hinauf auf den Berg, die Transitstraße überqueren und westlich um Rijeka herum. Nördlich von Rijeka gibts dann eine einsame Nebenstrasse über Lipa nach Rupa. Hier ist wieder ein Grenzübergang nach Slowenien. Ab Grenze waren wir dann in einer knappen Stunde in Postojna. Bei Planina biegen wir dann nach Rakek ab und nehmen die schönen 40km von Cerknica nach Jecero. Davon sind ca. 7km wieder nicht asphaltiert. Ljubljana hatten wir ab Rande östlich umfahren und entlang der Sava landeten wir gegen 19Uhr wieder bei Litija.

Natürlich haben wir uns am Abend entsprechend belohnt. Feines Essen, Bier und Wein verstärkten unsere “Bettschwere”.
 

Sonntag; Tag der Abreise war angebrochen. Ein ausgiebiges Frühstück, Sachen gepackt, kein Duschgel oder sonstige Dinge vergessen und gegen 10Uhr gings ab. Strahlender Sonnenschein erwartete uns. Auf direkter Strecke wollte wir nicht heim und diesen schönen Tag noch richtig nutzen. Wien liegt nördöstlich und wir fuhren zuerst südöstlich. Gleich hinter Litija bogen wir wieder nach Smartno ins Hinterland. Über Mirna gings nach Sevnica (tolle Strecke) und entlang der Sava bis Brestanica. Das liegt ca. 60km vor Zagreb. Wir waren somit wieder in der Nähe der kroatische Grenze. Nach einer Pause in Brestanica fuhren wir die kroatische Grenze in nördlicher Richtung entlang und über Rogaska Slatina, Rogatec , zwischen Maribor und Ptuj kamen wir in die Nähe der österreichischen Grenze. Wie schon öfters haben wir aber keinen der üblichen Grenzübergänge in der Steiermark genommen, sondern sind auf slowenischer Seite bis Bonisdorf gefahren. Der Grenzübergang liegt im Grenzdreieck von Slowenien, Ungarn und Burgenland. Für Nichtösterreicher - Burgenland ist ein Bundesland von Österreich. Klein und fein, aber dafür brauchen wir die “Ostfriesenwitze”nur etwas abwandeln.

Auch in Österreich fuhren wir vorerst nur Nebenstrassen; z.B. über Kukmirn (davor holten wir das Mittagessen nach, es war ja schon 15Uhr vorbei) und dann weiter über Stegersbach. Über dem Wechsel sahen wir dunkle Wolken aufziehen und so zog es uns noch weiter in den Osten. Großpetersdorf und an der ungarischen Grenze entlang über Rechnitz. Den “Geschriebenstein” konnten wir noch trocken anfahren, aber bei der Abfahrt hatte uns der Regen doch noch erwischt. Also durch bis Lockenhaus und dann haben wir uns kurz untergestellt um das Regenzeug anzuziehen. Es schüttete doch anständig. So nahm ich die kürzere uns sicherer Strecke über Kirchschlag i.d.Bucklingen Welt, Krumbach nach Edlitz zur A2. Hinauf auf die Autobahn und bei Wr.Neustadt war der Regen auch wieder vorbei. Ein letzter Halt bei Leobersdorf und wir sind dann staufrei gegen 19:30 daheim eingetroffen.
 

Brestanica

Tour 11.6. 
 460k
m

Slowenien im Juni 2005