Es war am 15.April wieder soweit.
Walter, Franz II (auch DIVA genannt) und ich fuhren gegen 6 Uhr von Wien ab.
Die 3 Motorräder waren am Hänger
verladen und mit einigen Pausen ware
wir 11 Stunden später bereits im Hafen.

 

Da hatten wir noch Zeit für eine kleine Besichtigung durch Livorno. Oder haben wir einfach nur ein Lokal gesucht und keine geeignetes gefunden ? Somit blieben wir dann etwas ausserhalb vom Hafen stehen und stärkten uns etwas.
Danach gings direkt in den Hafen und die Internetbuchung wurde gegen Tickets getauscht. Dann wieder die übliche Chaos bevor wir auf die Fähre (Moby-Freedom) konnten. Wir hatten eine 4er Kabine für die nächtliche Überfahrt gebucht und so verbrachten wir die Nacht bequemst in der Kabine. Um 22 Uhr hatte die Fähre abgelegt und nach etwas Vino-Rosso sind wir sehr bald in die Betten gekrochen. Die Dusche am Morgen war natürlich auch super und gegen 7Uhr sind wir von der Fähre abgefahren.
Jetzt standen noch ca. 90km bis Badesi am Programm. Vorerst wurde in der Stadt noch gefrühstückt und dann haben wir bei bester Stimmung das letzte Stück abgespult. Eigentlich hätten wir das Haus erst am Nachmittag übernehmen können, aber da in den Fotos das Haus an einer sehr markanten Lage positioniert war, so haben wir uns einfach sofort auf die Suche gemacht. Zufällig sind wir auf der richtigen Einfahrtsstrasse eingefahren und haben das Haus schon aus 300m Luflinie gesehen. Als wir zum Haus kamen war auch die Besitzerin “Giovanna” gerade dabei das Innere etwas zu säubern.
Sie sprach natürlich nur italienisch und wir nicht. An Ihrer Gestik haben wir Freude vernommen und konnten das Haus gleich beziehen. Sie hat mir noch alle Funktionen im Haus (auf italienisch)erklärt und dann war sie auch schon wieder weg.Wir hatten zu dritt ca. 120m2 Wohnfläche, 3 Schlafzimmer,2Badezimmer, ein grosses Wohnzimmer und eine riesiege Terrasse mit Aussicht übers Land und das Meer. Obendrein gabs noch eine Dachterrasse.

FOTOS
auf unserer Terrasse
Wohnzimmer

Die Motorräder wurden abgeladen, die Zimmer bezogen, dann gings noch kurz in den nächsten Supermarkt und gegen
13 Uhr haben wir und unsere 1. Halbtagestour unter die Räder genommen. Sardinienfahrer wissen - hier gibt es tausende Kurven und der Schnitt liegt so bei ca. 60km/h
.

Haus02

Dienstag 19.April
Tagestour mit 440km und 7 Stunden reiner Fahrzeit.
Warum nicht Reifenwechsel auf Sardinien hab ich mir gedacht. Walter hatte schon letztes Jahr einmal neue Reifen in Nuoro aufziehen lassen. Wir hatten den Reifen schon vor dem Urlaub in Nuoro reservieren lassen und somit war eine Tour über Nuoro eingeplant. Die 170km nach Nuoro waren wieder die reinste Kurvenorgie und so kamen wir erst gegen 12.30 in Nuoro an. Reifenhändler hatte bis 15Uhr Mittagspause. Die Wartezeit verging flott und ich wurde auch schnell abgefertig.
Der Profi kannte sich aus und schmierte sogar noch die Kette. Natürlich war der Preis auch noch günstiger als bei uns.
Danach fuhren wir noch nach Irgoli um und Ferienwohnungen für kommende Urlaube anzusehen. Wohnungen waren rechts schön und das Quartier auch günstig, nur 4 Hunde und 9 Katzen sind ein Grund nicht dort zu wohnen. Um flotter vorwärts zu kommen fuhren wir an der Ostküsten entlang und die warmen Temperatur am Meer war sehr angenehm.
Etwas unterhalb von Santa Teresa wollte ich eigentlich direkt an die Nordküste abkürzen, jedoch habe ich bei den
3Meter-Strassen (also Nebenstrasse)eine Abzweigung verpasst. Somit sind wir 40km zwischen Kühen und Schafen
herumgekurvt. Als wir daheim eintrafen war es dann auch schon 20:30Uhr.

Tagestouren (Datum anklicken):
Samstag 16.April
Die komplette Runde mit 265km hat rund 4 1/4 Stunden reine Fahrzeit. Gespickt mit gewaltig vielen Kurven und jeder Meter ist super. Egal ob zwischen Nulvi-Osilo, Pattada-Oschiri oder Oschiri-Tempio/Pausania. Jedes Teilstück, speziell
das letztgenannte vorbei am Lago del Choghinas sind wir öfters gefahren.

Sonntag 17.April da hat es den ganzen Tag geregnet. Sämtliche Vorräte an Speisen und Wein die wir am Tag zuvor eingekauft haben und eigentlich für 3 Tage gedacht gewesen sind wurden vernichtet. Dies war aber unser einziger schlechter Tag und sonst das Wetter für April gut bis sehr gut !

Montag 18.April
Tagestour mit 330km und knapp 6 Stunden Fahrzeit.
Der Abstecher nach Romana nach Montaleone Roccadoria (4km)steil den Berg hinauf lohnt !
Zwischen Villanova Monteleone und Bosa gehts ca. 45km auf einsamen Strassen zwischen Weidegebieten entlang.
Einen Stop in Bosa unbedingt einplanen bevor eine der angeblich schönsten Strassen zwischen Bosa und Alghero an der Küste befahren wird.Diese Strasse wird in vielen Propekten und Reiseführern als sehr schön beschrieben. Mir ist sie fahst zu breit. Es besteht auch fast keine Möglichkeit hinunter ans Meer zu kommen, weil 1.teilweise hoch über dem Meer und 2.eingezäunt wegen der Weidetiere. Nach fast 40km Fahrt gibts links eine Zufahrt zum Meer und ein kleines Lokal.
Über Alghero gehts dann flach hinauf nach Porto Torres um dann die ganze Küste entlang zu fahren. Hier ist dann im Sommer sicher die Hölle los. Im April gibt hier keine Probleme um an den Strand zu kommen.
Von den schwarzen “Damen” am Strassenrand nicht ablenken lassen ! Stehen schon tagsüber dort.

Sonntag 24.April
Tour 300km mit knapp 5 Stunden Fahrzeit.
Unsere Fähre ging ja erst um 22 Uhr und so machten sich Walter und ich noch zu einer Tour bis 15Uhr auf.
Der Tag war günstig für Nebenstrassen ! Hinter Nulvi hab wir auch bald eine passende “gefunden”. Dort wo wir vor 2 Tagen noch “Peugeot” bei Testfahrten (anscheinend für die Sardinienrally) beobachtet hatten zweigte ein 20km Schotterstrasse ab. Wie gewünscht - schmal,eng,steil und kurvig. Der passende Abschluss ! Danach trieben wir uns noch in den Bergen südlich von Sassari herum. Obwohl die Orte wie Ossi und Tissi sehr nahe bei Sassari liegen, so hatte ich den Eindruck wir wären weit im Hinterland. Am Ende gabs dann noch eine unserer Lieblingsstrecken über Oschiri nach Tempio Pausania.
Kurz nach 15Uhr trafen wir in Badesi ein und brachten unsere Bikes wieder auf den Hänger. Das zog sich in die Länge, denn wir luden auf der Zufahrtsstrasse auf und waren für alle Nachbarn sichtbar. Franz II pflegte die wenig anstrengendere Konversation und bald hatten wir Becher mit Vino Rosso in der Hand. Das dauerte dann etwas bis wir unter die Dusche gingen und noch ein Abendessen zu uns nahmen. Gegen 18:15 gings nach Olbia wo um 22 Uhr wieder unsere Fähre nach Livorno ablegte.

Montag d. 25.April legten wir so gegen 6:30 am Festland an und ab gings leider wieder nach Wien. Heftigster Regen in der Gegend von Udine bremste uns etwas und der Abendverkehr in Wien hatte uns 11 Stunden später wieder.
 

Samstag 23.April
Tour 260km mit reiner Fahrzeit von guten 4 Stunden
Irgendwer von uns wollte an die Costa Smeralda. Also haben wir unsere Tour nach Osten ausgerichtet und sind zu dem
Ergebnis gekommen - Strecke dazwischen schön - die Gegend der Reichen und Schönen kann für die Zukunft gestrichen werden. Oder jemand will unbedingt sanft Cruisen.
Das Ärgste war ja wohl “Porto Rotondo” ! Ist wie ein Kleingartenverein - nur eben für gehobene Existenzen.
Sieht dort aus wie eine Siedlung der Familie Feuerstein nur mit mehr Verkehrszeichen (Halteverboten usw.) als in Wien.
Es sind dort in der Gegend auch vermehrt Busse und Ausflügler unterwegs. Nach einer kurzen Rast und Einkehr haben wir uns wieder verzogen. Wir wollten auch noch kurz den Strand von Badesi besuchen.

Freitag 22.April
Tour 220km mit reiner Fahrzeit von 4 Stunden - kleine Nebenstrassen.
Nebenstrassen waren angesagt. Sie wurden auch gefunden ! Die Auffahrt auf den Monte Limbara und dann weiter
zu den Sendeanlagen am M.Balistreri war sicher gewaltig. Die reinste Rumpelpiste mit engen Kehren und Kurven.
Natürlich wie immer ware wir allein unterwegs. Davor hatten wir in Chiaramonti noch viel Spass mit den Einheimischen.
Ein ehemaliger Fremdarbeiter in Holland spielte für uns den Dolmetscher und erzähle uns seine Geschichten.
Ich glaube, wenn sich die Besucher von Sardinien entsprechend verhalten kommt das bei den Einheimischen gut an.
Und aus Österreich zu kommen ist auch kein Nachteil !

Donnerstag 21.April
Tagestour 370km und knapp 6 Stunden reiner Fahrzeit.
Der Kurvenrausch nahm heute auch kein Ende. Wir hatten vor wieder etwas südlicher zu kommen.
Bono-Bultei-Benedutti und kurz die 3km hoch nach Nule. Natürlich hab ich auch eine “weisse”Strasse von 20km über das Bergland von Goceano genommen. Diese Strassen zu nehmen lohnt sich wirklich. Von dort ist das nette Foto mit der Kapelle auf dem kleinen Hügel. Danach waren es ja nur noch ca. 110km Kurven bis nach Badesi.

Mittwoch 20.April
Tagestour mit 260km und 5 Stunden Fahrzeit - viele kleine Nebenstrassen.
Über die Hocheben von Aggius sind wir dann erstmals die Westseite vom Lago del Coghinas abgefahren. Es lohnt sich hinunter auf die Uferstrasse zu fahren. Dort ist der Asphalt sogar rot ! Ist aber eine kleine verwinkelte Uferstrasse an der im Sommer sicher die Autos der Besucher parken. An der Ostseite sind wir dann wieder über 3m-Strassen und
Berchidda nordwestwärts gefahren. Eng, verwinkelt und weite Weiden. Eine Traumstrecke (30km) geht dann über
Calangianus-S.Antonio di Gullera nach Arzachana. Über Palau an der Westseite wo wir im Hafen eine längere Pause eingeschoben haben gings dann wieder ins Landesinnere. Natürlich wieder “untergeordnete”Strassen die dann bei
Rena Majore sogar im Wald endete. Das war aber tatsächlich die richtige Strasse ! An der Nordküste gings dann wieder heim nach Badesi.

immer auf einer Seite vorbei
Brücke über Lago del Coghinas
Brücke am Lago del Coghinas 2
bei Monteleone Rocca Doria
wir 3 in Bosa
Schafherde bei Buddoso
Reifenschau
Pause am Lago del Coghina
Walter bei Rena Majore
nahe bei Bono
Nebenstrasse bei Bono
am P.Balistreri
Strasse auf den Monte Limbara
Abendsonne
am Strand von Badesi mare
da sind wir die einzigen Biker unterwegs
endlose Strecken
Wochenbericht

Gefahren sind wir auf Sardinien
2.451 Kilometer
41 Stunden reine Fahrzeit
57:32 Stunden mit Pausen
61,2 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit

 

Sardinien im April 2005